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Norbert Bertelsbeck

Kurt Lewins Handlungstheorie und deren Weiterentwicklung 


Thema des Buches ist die Handlungstheorie von Kurt Lewin und deren Weiterentwicklung.
Lewin, ein Pionier der Handlungstheorie aus der ersten Hälfte des  zwanzigsten Jahrhunderts, war sowohl Empiriker als auch Theoretiker, beschäftigte sich mit wissenschaftstheoretischen Themenstellungen und machte die Handlungstheorie sowie in seiner letzten Schaffensperiode auch die Sozialpsychologie zum Forschungsgegenstand. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht hier Lewin als Handlungstheoretiker, der sich nicht nur mit der Handlungstheorie im engeren Sinne, sondern auch darüber hinausgehend mit der Persönlichkeits-, Entwicklungs- und Lerntheorie und damit einer umfassenderen Handlungstheorie beschäftigte.
Nach der Präsentation von wissenschaftstheoretischen Überlegungen wird zunächst seine frühe Handlungstheorie dargestellt, die sich datieren lässt vom Ende der zehner bis zu den Anfängen der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sodann wird eingegangen auf die Formalisierung der Theorie, die heute als Feldtheorie bekannt ist und in der die topologische Psychologie Verwendung findet zur Beschreibung des Lebensraums einer Person und die Vektorpsychologie zur Erklärung einer Handlung angewandt wird. 
Die Handlungstheorie wurde in der Nach-Lewin-Ära primär in Amerika, unter anderem von McClelland und Atkinson, und im deutschsprachigen Raum von Heckhausen und seinen Schülern weiterentwickelt. Hiervon berichtet der zweite Teil der Arbeit. Es wird die Forschung zur Messung von Motiven geschildert und mit der Darstellung der Instrumentalitäts-, Attributionstheorie, der Berücksichtigung von Tätigkeitsanreizen und der Unterscheidung von impliziter und expliziter Motivation eine Erweiterung des herkömmlichen Motivationskonzepts vorgestellt. Darüber hinaus wurde Motivation in ein  umfassenderes Konzept der Handlungsphasen eingebunden. Schließlich erfolgen noch Aussagen zur Psychobiologie des Verhaltens.
Da Kurt Lewin nicht nur Handlungstheoretiker, sondern zugleich auch Sozialpsychologe war, wird in einem gesonderten Anhang auch hierüber informiert. 
Das Buch wendet sich an Psychologen, Soziologen und Pädagogen.


Einführung   3

 Teil I

 Die Handlungstheorie von Kurt Lewin

 

Inhalt

1. Einführung 23     
1.1. Gesamtwerk 23  
1.2. Lebenslauf 24
1.3. Einzelne handlungstheoretische Themenbereiche 28  
1.4. Darstellung der Lewinschen Handlungs- und Wissenschaftstheorie 28  

2. Wissenschaftstheoretische Aussagen 28
2.1. Einführung 28 
2.2. Vergleichende Wissenschaftslehre 30  
2.2.1. Die Beziehungen der Wissenschaften zueinander 31
2.2.2. Ein Vergleich von physikalischen und psychologischen Sachverhalten 32
2.3. Die Entwicklung von Wissenschaften 33
2.3.1. Entwicklungsstufen 33
2.3.2. Ältere und neuere Psychologie 34      
2.3.2.1. Gesetz und Experiment in der Psychologie 34
2.3.2.2. The Conflict between Aristotelean and Galileian Modes of Thought  
             in Contemporary Psychology  37 
2.3.3. Formalisierung und Fortschritt in der Psychologie 40 

 

3. Grundlagen einer Lewinschen Handlungstheorie 41 
3.1. Einführung 41                                                                
3.1.1. Frühe Handlungstheorie 41
3.1.2. Gestalttheoretisches Vorgehen 43  
3.1.3. Experimente zur Überprüfung von Theorien 44  
3.2. Die Hemmung von Willensvorgängen 46  
3.2.1. Die Theorie der Willenshemmung und ihre Überprüfung 46  
3.2.2. Die Lewinsche Theorie zur Erklärung von Fehlreaktionen 49  
3.2.3. Weitere Ergänzungen 51  
3.3. Vorsatz, Wille und Bedürfnis. Mit Vorbemerkungen über die psychischen       
       Kräfte und  Energien und die Struktur der Seele 52  
3.3.1. Vorsatz, Wille und Bedürfnis 53   
3.3.1.1. Achs Willenstheorie 53  

3.3.1.2. Lewins Theorie der Vornahme 55  

3.3.1.3. Aufforderungscharakter von Objekten und Ereignissen und Bedürfnis       

             als konditional-genetischer Begriff 56 

3.3.1.4. Trieb- und beherrschte Handlung 58       

3.3.2. Vorbemerkungen über die psychischen Kräfte und Energien und über die Struktur

          der  Seele 58        

3.4. Weitere Themenbereiche 62  
3.4.1. Die Bedeutung der psychischen Sättigung für einige Probleme der          
           Psychotechnik 62 
3.4.2.  Ersatztätigkeit und Ersatzwert 64 

 

 4. Formalisierung der Handlungstheorie 68   

 4.1. Einführung  68  

4.2. Lebensraum 70  
4.2.1. Inhalte 70   
4.2.2. Darstellung der psychologischen Umwelt und des personalen Systems 73        
4.2.2.1. Psychologische Umwelt 74   
4.2.2.2. Personales System 77     
4.3. Die Erklärung von Handeln 80     
4.3.1. Richtungen des Handelns 80    
4.3.2. Erklärung zielgerichteten Handelns: Determinanten der psychologischen Kraft 83  
4.3.2.1. Psychologische Kraft: Definition und Merkmale 83   
4.3.2.2. Determinanten der psychologischen Kraft 84  
4.3.2.3. Kraftfeld 88  
4.3.2.4. Determinanten der Valenz eines Objekts (Ereignisses) 89  
4.3.2.5. Zur Beziehung von Bedürfnissen und der Motorik 90  
4.3.3. Konflikte zwischen Kräften 90  
4.3.3.1. Konflikt zwischen treibenden Kräften 90  
4.3.3.2. Konflikt zwischen treibenden und widerstehenden Kräften 95   
4.3.3.3. Lewins Analyse der psychologischen Situation bei Lohn und        
        Bestrafung von Kindern 97
4.3.4. Der Umgang mit Frustration 99  
4.3.5. Eine Erweiterung der Handlungstheorie: Potenz einer Situation 102 
4.3.5.1. Anwendung des Konstrukts Potenz einer Situation: Eine Theorie            
           des Anspruchsniveaus  102
4.3.5.1.1. Die Einbeziehung von Motivstärken 110    
4.4. Zusätzliche Elemente einer allgemeinen Handlungstheorie 112  
4.4.1. Persönlichkeit 112  
4.4.2. Lernen 115  
4.4.3. Entwicklung und Regression 116  
Literaturliste 120  


Teil  II
Die Entwicklung der Handlungstheorie nach Kurt Lewin
 

Inhalt

1. Einführung 128                           

2. Motivkonzept 130  

2.1. Einführung 130      

2.2. Motivarten 132     

2.3. Messung von Motivstärken 136  

2.3.1. Einführung 136   

2.3.2. Was ist Messen? 137     

2.3.3. Anfänge einer Motivstärkemessung mittels des TAT 138  

2.3.4. Die Manifestation unterschiedlicher Hungerstärken 140  

2.3.5. Die erste Entwicklung der Messung des Leistungsmotivs 142  

2.3.5.1. Untersuchung im Zeitraum 1947-1948 142  

2.3.5.2. Reanalyse der Untersuchung 145   

2.3.6. Die Einbeziehung einer weiteren Leistungsmotivdimension: Furcht vor         

           Misserfolg 149 

2.3.7. Eine geänderte Messung des Leistungsmotivs von Pang 151     

2.3.8. Differenzierung des Misserfolgsmotivs 152 

2.3.9. Furcht vor Erfolg 15

2.3.10. Gütekriterien der Messung des Leistungsmotivs mittels des TAT 153 

2.4. Auswirkungen der Stärke des Leistungsmotivs 155  

2.5. Das Motivkonstrukt als Selbstbewertungssystem 157     

2.6. Genese von Motivstärken 158    

2.7. Motivtrainings 160   

 2.7.1. Leistungsmotivationstraining für Unternehmer 160  

2.7.2. Selbstbewertungstraining 161  

2.7.3. Bezugsnormorientierung 162  

2.7.4. Kongruenz von impliziten und expliziten Motiven 163 


   3. Motivation 165  

3.1. Einführung 165             

3.2. Die Einbettung des Motivs in einen Prozess der Motivation 166  

3.3. Leistungsmotivationstheorie 167  

3.4. Weiterentwicklungen der Handlungstheorie 169  

3.4.1. Erwartungsarten 169  

3.4.2. Kausalattribution 169 

3.4.2.1. Anlass und Intensität für eine Ursachensuche 170  

3.4.2.2. Prozesse der Ursachenzuschreibung: Normative Modelle 171   

3.4.2.2.1. Heider 171     

3.4.2.2.2. Kelley 173    

3.4.2.2.3. Jones&Davis 175   

3.4.2.3. Deskriptive Perspektive der Ursachenzuschreibung 176     

3.4.2.4. Motivationale Wirkungen der Attribuierung 176            

3.4.3. Instrumentalitätstheorie 179      

3.4.4. Aktivitätsanreize 182  

3.4.4.1. Aktivitätsanreize (Rheinberg) 182  

3.4.4.2. Flow als Aktivitätsanreiz 184                            

 3.4.4.2.1.Hintergrundinformationen zum Flow-Konzept 184 

3.4.4.2.2. Flow: Definition und Merkmale 185 

3.4.4.2.3. Bedingungen für einen Flow 186 

  3.3.4.2.4. Folgen des Flows 187    

3.4.4.2.5. Messung des Flows 187    

3.5. Implizite und explizite Motivation 187  

3.6. Das dynamische Handlungsmodell 189  

 
4. Handlungsphasen 192  

4.1. Die Achsche Willenstheorie 193  

4.2. Das Rubikonmodell der Handlungsphasen 196  

4.2.1. Handlungsphasen 196  

4.2.2. Bewusstseinslagen 200  

 
5. Psychobiologie 202  

5.1. Das Nervensystem: Die Nervenzelle als Grundbaustein des Gehirns 203            

5.2. Die Gehirnstruktur und deren Handlungsfunktionen 204 

5.2.1. Motivationale- und Handlungsablauf-Funktionen von Gehirnbereichen 206  

 
 Literaturliste 210  

Anhang 1: Lewins Auseinandersetzung mit anderen Theorierichtungen  217  
Anhang 2: Lewins Sozialpsychologie 230  

 Gesamt-Literaturliste 248   
 Über den Autor 260